Heute ist es grau und die Berge verhangen. Ich hatte vor, eine Schifffahrt zu machen, damit meine Füsse auch wirklich eine Pause haben, aber erstens ist es nicht das richtige Wetter dafür und zweitens muss ich nach Winterthur fahren, das heisst als erstes muss ich herausfinden, wie ich von Riva am besten dahin komme.
Ich spaziere zur zentralen Busstation und es ist wie immer. Der Mann am Schalter ist nur zuständig für Busbillette, also hat er keine Ahnung von nichts. Es gibt jedoch ein Reisebüro im gleichen Haus.
Ich muss mit dem Bus entweder nach Brescia oder Peschiera, in beide Richtungen muss ich noch einmal den Bus wechseln, dann den Zug nach Mailand und von da nach Zürich nehmen. Einmal am Tag gibt es sogar einen direkten Zug. In Mailand nicht umsteigen zu müssen, ist Gold wert, deshalb entscheide ich mich dafür, auch wenn ich erst kurz vor 22 Uhr in Zürich ankomme.
Auch wenn ich schnellstmöglich wieder hierher komme, bin ich zu spät für den Monte Baldo. Der Aufstieg dauert etwa 6 Stunden und man überwindet ca 1700 Höhenmeter, die Tage sind schon zu kurz um zu Fuss wieder hinunter zu gehen und es wäre mir auch zu viel. Schlafen kann man da oben nicht, das heisst, ich würde mit der Seilbahn wieder hinunterfahren, da übernachten und am nächsten morgen wieder hinauffahren, um weiterzumachen. Leider macht nun die Seilbahn dicht für den Winter und am Wochenende soll das Wetter sowieso schlecht sein, Wolken und Regen. Ich muss nicht da hochwandern, nur um es gemacht zu haben, wenn schon, möchte ich auch etwas von der grandiosen Aussicht haben.
Eine Sehne oberhalb des linken Knöchels ist geschwollen, ich merke es sogar beim Spazieren, deshalb brauche ich sowieso eine Pause. Ich denke, es geht schnell vorbei, wenn ich vorsichtig bin.
Ich werde meine Wehwehchen und das Wetter beobachten und dann entscheiden, wie ich weitermache. Es gibt mehrere Möglichkeiten:
1. Ich ändere die Route beim Monte Baldo und ziehe es bis Cupra durch. Ich vermute, dass ich dann kurz vor Weihnachten dort sein würde, ist mir eigentlich zu spät.
2. Ich wandere noch bis Padua und nehme dann den Zug. Die Poebene reizt mich sowieso nicht so.
3. Ich nehme gleich das Auto und fahre nach Cupra. Der Vorteil: ich bin länger dort und habe ein Auto zur Verfügung.
Noch ein schönes Elektrizitätswerk
Riva ist ein wirklich schönes Städtchen, natürlich sehr touristisch, aber immer noch erträglich. Es gibt viiiiele Bars, Restaurants und Geschäfte und der Vorteil ist, dass es überhaupt kein Problem war, eine Unterkunft zu finden. Im Sommer ist es sicher richtig voll, es gibt jedoch keine so richtig geschmacklosen Geschäfte. Es gefällt mir. Es hat auch richtig südliches Flair mit Palmen und Olivenbäumen, kulturell und gastronomisch spürt man aber doch auch den tiroler Einfluss.
Nach dem Mittag gehe ich ins Hotel zurück und ruhe mich aus, ich kann es brauchen. Am Abend esse ich draussen. Überall sitzen die Leute draussen, obwohl die Temperaturen grenzwertig sind. Allerdings haben viele Restaurants diese Gaspilze draussen zum heizen. Es ist schön, draussen zu sitzen, aber eigentlich verrückt…